1847 Das alte Färberhaus
Das Fachwerkhaus der SOMMERFRISCHE am Oberpfuhl, das in Lychen jeder als „Färberhaus“ kennt, wurde schon um 1750 gebaut. Seinen Namen bekam es aber erst rund 100 Jahre später, als es 1847 zur Leinenfärberei wurde.
Damals gab es in der Stadt mehr als 20 unterschiedliche Leinenweber und Tuchmacher. Sie legten ihre frisch gewebten Textilien am Seeufer (zwischen Mühlengraben und Stargarder Tor, wo heute die Strandpromenade verläuft) zum Bleichen aus und brachten sie später in das kleine Seehaus. Dort wurden in großen Kupferkesseln Farben gemischt und mithilfe von Mustern und Schablonen aufgetragen. Die fertig bedruckten Leinen hängte man auf dem Dachboden zum Trocknen auf.
Die Leinenfärberei hatte einen guten Ruf und verkaufte ihre Waren auf Märkten etwa in Prenzlau, Strelitz und Neubrandenburg. Tatsächlich dürfte Lychen in der Region damals vor allem wegen der Färberei bekannt gewesen sein. Zumindest heißt es, dass Lychenern in der Fremde oft die Frage gestellt wurde: „Is he ut de Farw?“, also etwa: „Kommst du von der Färberei?“